Brandenburg steht sein vierter Dürre-Sommer in Folge bevor. Von der Prignitz bis zur Lausitz klagen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe über fehlende Niederschläge und schwindendes Grundwasser. Ein Zusammenschluss aus Natur- und Landschaftsschützern sowie eines regionalen Bio-Mineralwasserunternehmens will gemeinsam mit den brandenburgischen Bäuerinnen und Bauern das Wasser schützen.
Zum vierten Mal richten der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land e.V., der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Rheinsberger Preussenquelle den Landwirtschaftstag aus. Das Ziel der drei Partner: mehr ökologischer und nachhaltiger Landbau in Brandenburg.
„Hohe Nitratwerte, Pestizid- und Antibiotika-Rückstände im Grundwasser: wenn es um Wasserschutz geht, wird die Landwirtschaft meist als Teil des Problems wahrgenommen“, erklärt Frank Stieldorf, Geschäftsführer der Preussenquelle aus Rheinsberg. „Die Landwirte, die jetzt noch konventionell wirtschaften, können aber Teil der Lösung sein. Denn der ökologische Landbau kommt ohne chemisch-synthetische Pestizide aus und sorgt zudem für gesunden Boden, der Wasser speichert, statt es ungenutzt durchzulassen.“
Waren die ersten drei Veranstaltungen noch lokal begrenzt gewesen, wollen die Bündnispartner nun das gesamte Bundesland erreichen. Unterstützt werden sie in ihrem Anliegen durch die branden-burgische Staatsekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Silvia Bender. In ihrem filmischen Grußwort unterstreicht sie das Potential des Ökolandbaus: „Seine [Ökolandbau] Leistungen sind in einer Vielzahl von Studien belegt. Und gerade bei uns in Brandenburg, mit den ertragsschwachen Böden und den starken klimatischen Veränderungen einerseits und dem großen Berliner Markt als Pull-Faktor andererseits, kann der ökologische Landbau eine Zukunftsperspektive für viele Betriebe bieten“, so Staatssekretärin Silvia Bender.
Während des Landwirtschaftstages können Landwirt*innen in insgesamt drei Panels ihre Fragen und Anliegen an insgesamt 14 Expert*innen aus Verwaltung, Bio-Verbänden und Politik stellen. Mit dabei sind unter anderem Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag und Dr. Rudolf Vögel vom Landesamt für Umwelt Brandenburg.
„Bäuerinnen und Bauern haben das Potential, zu echten Boden- und Wasser-Wächtern zu werden. Durch die aktive Kaufentscheidung für Bio-Lebensmittel versetzen wir landwirtschaftliche Betriebe in die Lage, nicht nur gesunde Lebensmittel zu erzeugen, sondern auch Natur- und Umwelt langfristig zu bewahren. Diese Chance sollten wir alle nutzen“, so Frank Stieldorf.
Der Landwirtschaftstag findet am 22. April digital statt. Ab kommender Woche sind unter www.landwirtschaftstag.bio Programm, Referent*innen und Themen abrufbar. Mehr zu den Zielen des Landwirtschaftages erfahren Sie im Blog der Rheinsberger Preussenquelle.
Downloads (zur redaktionellen Verwendung):